Michel de Montaigne, Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland Herausgegeben, übersetzt und erläutert von Hans
Stilett Eichborn Verlag 2002, 434 Seiten, 29,90 Euro
“Ich habe gerade mit großem Interesse die Reisebeschreibungen Montaignes gelesen. Sie bereiten mir an manchen Stellen noch mehr Vergnügen
als selbst seine Essais.” Johann Wolfgang von Goethe
Im Alter von 47 Jahren wollte Michel de Montaigne sich selbst gegenüber seine Offenheit praktizieren: erst reisen, dann schreiben – damals, 1581/82
war das nicht so selbstverständlich.
Montaigne, der Heilung von einem Nierenleiden suchte, reiste über Deutschland und die Schweiz nach Italien und seine Reise hat er als Suche nach der
“Wahrheit” verstanden, er wollte selber erkunden und hat in dieser grundsätzlichen Offenheit die Statik mittelalterlichen Denkens überwunden und Aufklärung gelebt. Seine Reise durch Süddeutschland
nach Italien
nachzuerleben, sie auf der Grundlage einer neuen Übersetzung genießen zu können, ist ein Geschenk, das man sich machen sollte. Der Rezensent hat sich
dies als ganz persönliche Vorbereitung auf eine anstehende Reise nach Italien gegönnt. Der Leser sollte es auch so halten.
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