Health Inequalities Ullrich Bauer, Uwe Bittlingmayer und Matthias Richter, Determinanten und Mechanismen gesundheitlicher
Ungleichheit VS Verlag für Sozialwissenschaften 2008 553 S., Abbildingen ; 49,90 €
Ziel des Buches ist es zu erklären, wie die Beziehungen und Mechanismen aussehen, die zwischen gesundheitlichen Erkrankungen und dem unterschiedlichen
Todesfallrisiko auf der einen Seite und sozialen Faktoren bestehen.
In diesem Band werden auf eine umfassende Art und Weise Forschungsbeiträge aus den verschiedensten Ländern zusammengeführt.
Das erste Hauptkapitel befasst sich mit sozio-ökonomischen Erklärungsansätzen für Ungleichheit, z.B. mit der Ungleichheit beim Zugang zu
Frührenten oder mit den Abhängigkeiten zwischen Arbeitslosigkeit und Gesundheit.
Sozio-kulturelle Erklärungsansätze stehen im Focus des nächsten Hauptkapitels: soziale Anerkennung, geschlechtliche Unterschiede, betriebliche
Rahmenbedingungen, Stress.
Das nächste Kapitel befasst sich mit Unterschieden, die sich im biografischen Zusammenhang verfolgen lassen: von den unterschiedlichen
Grsundheitsbedingungen im Kinder- und Jugendalter bis zur sozialen Differenzierung bei der Mortalität. Hier geht es auch um die Trennung von Kausal- und Selektionseffekten und ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit.
Was nicht fehlen darf ist das (abschließende) Hauptkapitel über die Möglichkeiten, soziale Ungleichheit zu bekämpfen und die Gesundheitsförderung
ungleichheitsverringernd auszuge-stalten. Notwendiger Abschluss des Bandes ist ein Kapitel über Unterlassungen und Fehlentwicklungen im Bereich der Gesundheitspolitik, die Ungleichheiten verstärken.
Der Band ist sehr lesenswert und ist besonders denjenigen, die in der Sozial- und Gesundheitspolitik tätig sind, sehr als Lektüre zu empfehlen. Aber nicht
nur der Praktiker schöpft Gewinn aus den Forschungsbeiträgen. Auch für den Wissenschaftler ergeben sich viele Anregungen und Anstöße. Noch längst nicht alle Aspekte der Differenzierungen im Gesundheitssystem
sind erforscht, auch wird die Übertragung von ausländischen Forschungsergebnissen auf Deutschland noch notwendig sein.
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